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April 2021

Der papierlose Parkscheinautomat

Das innerstädtische Parken im öffentlichen Straßenraum wird heute mit dem Mittel der gebüh-renpflichtigen Parkraumbewirtschaftung geregelt. Bewohner, Kunden und Besucher sowie Be-schäftigte konkurrieren um den knappen Parkraum. Die Parkgebühren werden durch moderne Parkscheinautomaten erhoben. Diese Technik wird aber gerade abgelöst von der digitalen Form des Parkscheines, dem Handyparken.

Alle 25 Jahre ändert sich die Technik beim Parken grundsätzlich. Anfang der 1960er Jahre wur-den angesichts der zunehmenden Verkehrsprobleme in den deutschen Innenstädten mechani-sche Parkuhren aufgestellt. 25 Jahre später, Mitte der 1980er Jahre, wurden die Parkuhren durch Sammelparkuhren bzw. Parkscheinautomaten ersetzt. Nun befinden wir uns im Wechsel der Technik vom PSA zur digitalen Parkuhr, dem Handyparken.

Das Handyparken ist eine smarte Alternativ zur Bezahlung mit Münzgeld am Automaten. Das digitale Bezahlen der Parkgebühren bietet vielfältige Vorteile. Das Schlangestehen am Automa-ten und die Suche nach passendem Kleingeld entfallen. Das hygienische Bezahlen mit dem ei-genen Handy wird bequem aus dem eigenen Auto gestartet und am Ende des Parkens minuten-genau abgerechnet. Eine Verlängerung der Parkzeit kann einfach von unterwegs erfolgen, sodass das Shoppingerlebnis oder der Geschäftstermin viel entspannter sind, weil kein Knöllchen droht.

Einige Jahre bleiben aber auch die Parkscheinautomaten im Stadtbild noch präsent, weil auch hier neue digitale Erweiterungen zum technischen Fortschritt beitragen. Die Eingabe des Kfz-Kennzeichens am Automaten spart Papier, weil dann kein Beleg mehr im Auto ausgelegt werden muss. Gleichzeitig kann die Kontrolle automatisiert werden, indem die Kennzeichen gescannt werden. Eine manuelle Sichtkontrolle ist dann entbehrlich. stadtraum hat den papierlosen Parkscheinautomaten bereits 2019 in der Gemeinde Wangerland an der Nordsee realisiert. Im Durchschnitt wird pro Parkscheinautomat ein Papierbedarf von 12.000 Tickets p.a. verbraucht. Das entspricht einer Fläche von 60 qm. Das Papier von 100 Au-tomaten entspricht fast der Fläche eines Fußballfeldes. Dieser Papierbedarf kann durch eine Digitalisierung des Parkens eingespart werden.

Für die Kontrolle des ruhenden Verkehrs auf Privatparkplätzen setzt PRS Parkraum Service die Kontrollsoftware EXEK ein, die von Mobile Traffic DATA, einem Tochterunternehmen der stadt-raum GmbH entwickelt wurde. Mit EXEK werden die Kennzeichen der Falschparkenden gescannt und zur Weiterbearbeitung an den Innendienst online übertragen.

Das smarte Parken, bestehend aus innovativer Automatentechnik und Handyparken sowie einer digitalen Übertragung der Kennzeichendaten und dem elektronischen Scannen der parkenden Autos ist von stadtraum entwickelt und in der Praxis umgesetzt worden. Nach dem Vorbild von Wangerland sind weitere Städte in der Vorbereitung ähnlicher Projekte. stadtraum kann hier die fachliche Kompetenz und die erforderliche Technik beitragen.